AOK-Schulmeister: Fighten und Feiern

Die Glocke läutet zum Unterricht. Doch ans Gehen denkt keiner der Schüler. Für zwei Jungs ist es auf jeden Fall wichtiger ein Autogramm und ein Selfie mit Sänger Mats Heilig einzusacken, als Mathe. Da wird der Ärger vom Lehrer und ein Eintrag ins Hausaufgabenheft gerne in Kauf genommen, und warum frag ich die beiden: „So eine Aktion passiert nicht jeden Tag an unserer Schule. Vielleicht wird er ja mal berühmt.“
„Auf jeden Fall verdient“
Geduldig wartet Schulleiter Rainer Berger neben der Schülertraube, die den Sänger umringt. Dass die Anregung für die Teilnahme an dem AOK-Wettbewerb von den Schülern und nicht von den Lehrern ausgegangen sei, freut ihn: „Diesen Vormittag haben sich die Schüler auf jeden Fall verdient. Ein echtes Gemeinschaftserlebnis für alle.“
Und er kann auf seine Schüler wirklich stolz sein. Als beste sächsische Schule haben sich seine Schützlinge bei einem Online-Quiz vor 230 anderen Schulen aus dem Freistaat für die Finalrunde qualifiziert.
Fighten und feiern
Doch es wurde in Lichtenau nicht nur gefeiert. Als sächsischer Landeschampion mussten die Schüler auch flinke Füße, Cleverness, Geschicklichkeit und eine gute Balance an diesem Tag beweisen. Bei ihrem Finalwettkampf stellten sich 40 Schüler, der 5. bis 7. Klasse, in jeweils acht Teams einem kniffligen Bewegungsparcours mit acht Stationen.
Unterstützung durch Handballbund
Die Aufgaben hatten sich die Jugendsprecher des Deutschen Handballbundes ausgedacht. „Vorbereiten war kaum möglich. Wir wussten bis heute nicht, was uns erwartet“, sagte Tim aus der 5. Klasse. Zur Freude der Schüler war aber Bottle Flip dabei, obwohl das Spiel an der Schule eigentlich verboten ist. Beliebt war auch die Station am Handballtor, wo mittels Radar die Wurfgeschwindigkeit gemessen wurde.
„Die Schüler haben absolut selbstständig hier etwas auf die Beine gestellt“, lobte Sozialarbeiterin Marina Lange, die die Schüler bei ihrer Aktion unterstützt hat.
Jeder Punkt zählt – Gewinner steht im Mai fest
Ob der Bundestitel „Schulmeister 2017“ wirklich nach Sachsen oder Thüringen kommt und damit auch das Konzert der Superlative mit MoTrip, Namika und Kayef, ist aber erst Anfang Mai klar. Dann haben deutschlandweit alle 17 Schulen den Final-Parcours absolviert.