Das Wohlfühlpaket

2006 verließ ein Toaster als erstes Paket das Leipziger Logistikzentrum von Amazon. Heute tummeln sich Millionen Produkte in den vierstöckigen Lagertürmen. Die Babyflasche liegt neben dem Nudelsieb, die Helene-Fischer-DVD neben dem Herren-Rasierer und das Smartphone neben dem Diätkochbuch. Es ist ein heilloses Durcheinander in den Regalen. „Chaotische Lagerung mit System“ heißt das bei Amazon. Der einzige der da durchsieht, ist Kollege Computer. Er lotst die Lagerarbeiter – bei Amazon auch Picker (Pflücker) genannt durch das 11 fußballfeldgroße Lager. Ohne ihre Arbeit würde kein Paket das Lager verlassen.
Bewegung den ganzen Tag
Trotz der Navigationshilfe läuft ein „Picker“ am Tag mehr als zehn Kilometer durch die Lagerhalle – Drehen, Tragen und Bücken inklusive. Auf die Dauer eine echte körperliche Herausforderung. Das ist auch Amazon bewusst. Die schnell erkannt haben – der teuerste Beschäftigte ist ein kranker Arbeitnehmer. Bei 1800 Mitarbeitern kein zu unterschätzender Fakt.
Gesundheitsmanagement entwickelt
Doch was tun? Bereits 2008 klopfte der weltgrößte Versandhändler an die AOK PLUS-Tür. Aus den zaghaften Anfängen entwickelte sich mit Hilfe der BGM-Experten der Gesundheitskasse, Sylvia Winkler und Ingo Schröder, ein nachhaltiges Gesundheitsmanagement. Das bedeutet, die AOK-Berater unterstützen die Unternehmen bei der selbstständigen Problemlösung.
Ergebnis heute: Linda Stein kümmert sich als hauptamtliche Gesundheitsmanagerin um das Wohlbefinden der 1800 Mitarbeiter am Standort Leipzig.
„Wir verbessern und erweitern laufend unsere Angebote. Wir sind sicherlich noch nicht perfekt, aber in den meisten Fällen tun wir bereits mehr als andere Unternehmen“, sagt Stein selbstbewusst.
Smarte Übungen
So hat sich gezeigt, dass es bei vielen Mitarbeitern großen Nachholbedarf bei der Knie- und Rumpfstabilität gibt. Altbekannte Bewegungsmuster beim Tragen oder Heben führten schnell zu einem schmerzenden Rücken.
Daraufhin wurde ein Konzept von 18 Bewegungsübungen entwickelt, die Dysbalancen ausgleichen sollen. Wer will, kann vor dem Schichtbeginn oder auch während seiner Arbeit die sogenannten „Smart Everyday“-Übungen einschieben.
„Die Übungen haben wir in Leipzig als erste ausprobiert. Jetzt werden sie an allen Amazon-Standorten eingeführt“, sagt Linda Stein.
Zusätzlich unterstützt die AOK PLUS mit Ergocoaches, interessanten Workshop-Themen zur richtigen Ernährung oder zur psychischen Gesundheit das Gesundheitsmanagement des Online-Riesen.
von BGM-Expertin Sylvia Winkler von der AOKEin gutes Gesundheitsmanagement braucht Geduld. Nach unserer intensiven Betreuung wollen wir im Betrieb nicht nur Massageangebote, gutes Essen oder Betriebssport salonfähig machen. Gesundheitskultur muss überall akzeptiert und gelebt werden
Kein Aktionismus
Doch nicht nur Branchenriesen stehen bei der AOK PLUS im Fokus. Seit vielen Jahren engagiert sich die AOK PLUS in den verschiedensten Firmen in Sachsen und Thüringen. Allein 2015 investierte die Gesundheitskasse dafür rund 3,5 Millionen Euro und erreichte damit etwa 270.000 Beschäftigte in über 1.000 Unternehmen.
Zudem organisierten die AOK-Berater mehr als 300 Aktionen zur mobilen Gesundheitsberatung mit Modulen zum Herz-Kreislauf-Risiko und/oder zum Halte- und Bewegungsapparat sowie weitere 700 Aktivitäten wie Gesundheitstage, Kurse, Schulungen und Vorträge.
Moin Moin,
Laufen die Stellen „Health Manager/in“ über die aok oder sind das angestellte direkt von Amazon?
Moin moin, die Health Manager sind bei Amazon beschäftigt!