Dem Alltag ein Stück näher

Zuletzt ging es beinahe Schlag auf Schlag. Geschäfte dürfen unter Auflagen wieder öffnen und auch Gastronomen sehen Licht am Ende des Tunnels. Für viele Beschäftigte hat die Kurzarbeit ein Ende.
Aufatmen bei Tausenden Betroffenen. Denn nachdem große Teile der Wirtschaft bereits Mitte März heruntergefahren wurden, erwiesen sich die zum Monatsende fälligen Sozialversicherungsbeiträge für viele Arbeitgeber als schwer bezwingbare Hürde. Ähnlich ging es den Soloselbstständigen. Sie müssen ihren freiwilligen Beitrag ganz allein aufbringen.
Den meisten Unternehmen sind in den letzten Monaten Aufträge in Größenordnungen weggebrochen, Einnahmen blieben aus, die Ausgaben liefen weiter. Auch bei der AOK PLUS trafen deshalb die Beiträge der Arbeitgeber erwartungsgemäß nicht immer pünktlich ein. Lag die Rückstandsquote im Februar bei 5,79 Prozent, betrug sie im März 11,08 Prozent und im April bereits 18,80 Prozent. Umso wichtiger war es für die Firmen, dass ihnen die AOK PLUS mit Stundungsangeboten entgegenkam. Bis Ende April hat sie 15.954 Stundungsanträge bewilligt.
Auch viele Soloselbstständige haben die angebotene Unterstützung der AOK PLUS genutzt. So wurde die Möglichkeit, den Beitrag abzusenken, bis zum 21. April 1.316mal in Anspruch genommen. Bis zum 4. Mai wurden in 1.551 Fällen die Beiträge für Freiwillige Mitglieder gestundet.
Insgesamt verzeichnete die AOK PLUS im März 28 Mio. Euro und im April 45 Mio. Euro coronabedingte Beitragsmindereinnahmen in der Krankenversicherung.
von Sven Nobereit, Vorsitzender der Arbeitgeberseite des Verwaltungsrates der AOK PLUSFür die AOK PLUS ist derzeit nicht absehbar, ob die Mindereinnahmen im Zuge der Coronakrise für den Zusatzbeitrag ab 2021 relevant werden. Wir werden aber alles daransetzen, dass wir auch künftig bundesweit zu den günstigsten Anbietern gehören. Darauf können sich die Arbeitgeber in Thüringen und Sachsen verlassen, ebenso natürlich unsere über 3,4 Millionen Versicherten.
Außendienstler auf neuem Parkett
Die AOK PLUS hatte schon frühzeitig realistisch eingeschätzt, dass eine kurzfristige Besserung der Lage unwahrscheinlich ist. „Doch die deshalb gewährten Stundungen bis zum 30. September wurden von der Politik wieder einkassiert, die Frist nur bis Ende Mai erlaubt, bei freiwillig versicherten Privatkunden bis Mitte Juni“, bedauert Sven Nobereit. Derzeit wird jedoch wieder eine Fristverlängerung bis Ende Juli diskutiert.
Für die AOK-Experten war schnell klar: Wir müssen darüber individuell mit unseren Kunden sprechen. In einigen Fällen hat möglicherweise der staatliche Schutzschirm oder das Kurzarbeitergeld die Situation abgefedert. In anderen Fällen werden individuelle Ratenzahlungen über einen längeren Zeitraum eine Option sein.
Inzwischen haben erfahrene Außendienstler begonnen, mit den betroffenen Firmenkunden per Telefon die individuelle Situation zu besprechen. Bei den Privatkunden geht es voraussichtlich nach Pfingsten los. Ziel ist, für jeden Betroffenen eine unbürokratische Lösung zu finden.
Das von der AOK PLUS angebotene Online-Seminar „Corona und Kurzarbeit“ wurde und wird rege genutzt. 7.142 Teilnehmer waren bei den 15 Seminaren live dabei. Die Videomitschnitte wurden unzählige Male abgerufen, rund 1.500 Fragen im Chat gestellt. Auch die Online-Seminare zur Entgeltfortzahlung und zu Minijobs waren stark nachgefragt.
Alle Infos dazu stehen im Fachportal der AOK PLUS und die Mitschnitte der Online-Seminare finden sie hier.
von Iris Kloppich, Vorsitzende der Versichertenseite des Verwaltungsrates der AOK PLUS:Individuelle Lösungen zu finden, zeichnet die AOK PLUS aus. Wir lassen auch in dieser aktuellen Ausnahmesituation niemanden allein. Unsere Experten haben in der Krise schnell auf die Bedürfnisse der Kunden reagiert, beispielsweise mit speziellen Webinaren und einer Sonderbroschüre zur Sozialversicherung in Coronazeiten.