Gesund dank intensiver Betreuung – Erster Nachwuchs im Feto-Neonatalen-Pfad

Dieses Feto-Neonat-Pfad genannte interdisziplinäre Versorgungsprojekt läuft bis 2023 und betreut schwangere Frauen mit einem erhöhten Risiko für Schwangerschaftsvergiftung oder einer Wachstumsverzögerung des ungeborenen Kindes. Dabei erhalten die werdenden Mütter eine engmaschige Betreuung bei ihren niedergelassenen Frauen- und Kinderärzten sowie gleichzeitig durch hochspezialisierte Pränatalmediziner, Geburtshelfer, Neonatologen und Psychologen am Universitätsklinikum Dresden. Dadurch minimiert sich das Risiko für Mutter und Kind – im besten Fall werden so chronische Krankheiten vermieden und die gesundheitliche Entwicklung des jungen Erdenbürgers gefördert.
Unterstützt wird das Projekt zusätzlich durch die Kassenärztlichen Vereinigungen Sachsen und Thüringen sowie die jeweiligen Landesärztekammern.
Reduzierung von Risiken
Bei ca. jeder 50. Schwangeren besteht die Gefahr, dass es zu einer Schwangerschaftsvergiftung kommt; bei jeder 20. findet sich ein unzureichendes Wachstum des ungeborenen Kindes. In den Feto-Neonat-Pfad überweist der ambulant tätige Frauenarzt bei solchen Auffälligkeiten seine Patientin schon in der 10. Schwangerschaftswoche. Dort wird sie – vor, während und nach der Geburt – bis zum Ende des ersten Lebensjahres ihres Kindes betreut. Der Feto-Neonat-Pfad wird wissenschaftlich begleitet. Mit den daraus resultierenden Ergebnissen sollen dann die Voraussetzung für eine Finanzierung als Regelleistung der gesetzlichen Krankenversicherung geschaffen werden.
von Rainer Striebel, Vorstandsvorsitzender der AOK PLUSDieses neue Versorgungsprojekt hilft mit, dass der Freistaat Sachsen auch weiterhin die niedrigste Säuglingssterblichkeit in Deutschland hat. Nun muss die beeindruckende medizinische und wissenschaftliche Expertise – vor allem in den ländlichen Regionen – noch besser verknüpft werden. Ziel muss sein, dass die hier gesammelten Erfahrungen wirklich flächendeckend in die Regelbetreuung einfließen können
Höhere Versorgungsqualität
Mit fünf Millionen Euro finanziert der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) im Rahmen des Innovationsfonds bis 2023 dieses Angebot einer strukturierten, interdisziplinären und transsektoralen Versorgung Schwangerer und ihrer Neugeborenen. Dieser Bundes-Fonds fördert gezielt neue Versorgungsformen und die Versorgungsforschung. Damit kann die Diagnosestellung bei seltenen Erkrankungen beschleunigt und die Versorgungsqualität sektorenübergreifend, also zwischen ambulanten und stationärer medizinischer Expertise, verbessert werden. Patienten und Interessierte können sich auf der Website des Fetoneonat-Pfades über das Projekt informieren