Richtig Zähne zeigen

Kennen Sie noch den Schleckerjörg aus dem Buch „Vom Jörg, der Zahnweh hatte“, der ausschließlich Süßigkeiten futtert und vom Zähneputzen nicht viel hält? Das Resultat: schreckliche Zahnschmerzen und große Löcher, in denen fiese grüne Kariesmännchen ihr Unwesen treiben. Erst nach dieser schmerzvollen Erfahrung zeigt Jörg Einsicht. Von jetzt an ernährt er sich zahngesund, er putzt seine Zähne „nach jeder Mahlzeit“ und geht regelmäßig zum Zahnarzt.
Kariesrückgang von über 80 Prozent
So wie Jörg erging es vor nicht allzu langer Zeit vielen Kindern. Zahlen belegen: Noch Anfang der 80er Jahre hatten Zwölfjährige in der BRD im Durchschnitt fast sieben kariöse Zähne (6,8), im Osten waren es 3,4 (laut dmf-t-index). Danach kam die Zahnwende. Knapp 25 Jahre später ist nicht mal mehr ein von Karies befallener Zahn dabei, es sind durchschnittlich 0,7 (2009). Ein Rückgang von über 80 Prozent. Das beweisen auch die aktuellsten Zahlen aus Sachsen. Bei den zahnärztlichen Schuluntersuchungen des Schuljahres 2013/14 hatten sächsische Zwölfjährige an Oberschulen durchschnittlich 0,56 und an Gymnasien 0,3 durch Karies geschädigte Zähne.
25 Jahre Tag der Zahngesundheit
Dass heute die kleinen grünen Kariesmännchen weniger Arbeit haben, liegt an einer umfassenden Präventionsarbeit. Daran hat auch der Tag der Zahngesundheit seinen Anteil. Anlässlich des Jubiläums lautet das diesjährige Motto „Gesund beginnt im Mund – 25 Jahre Tag der Zahngesundheit“. Vor allem die Sichtweise hat sich in den letzten Jahren geändert. Weg von einer überwiegend auf Reparatur ausgerichteten Zahnheilkunde hin zu einem eher präventionsorientierten Vorgehen.
Mittlerweile haben viele Menschen und insbesondere Kinder gesunde Zähne. Karies ist also besiegbar. Doch für gesunde Zähne muss man täglich was tun. Gerade in diesen Tagen weisen die Ersatzkassen in Thüringen mit Sorge auf die jüngste Entwicklung hin. So ist für Kinder bis 10 Jahre das tägliche Zähneputzen, insbesondere in den Kindertageseinrichtungen nicht mehr geregelt. Die Gruppenprophylaxe wird von den Zahnärztinnen und Zahnärzten des öffentlichen Gesundheitsdienstes sowie den niedergelassenen Zahnärzten durchgeführt und von den Krankenkassen finanziert. Bisher wurde dies im Thüringer Bildungsplan verbindlich verankert. Damit drohen die bisherigen Erfolge in der Zahngesundheit der Kinder zu kippen, heißt es in einer Pressemitteilung. Soll heißen, die Präventionsaufklärung ist auch nach 25 Jahren noch längst nicht beendet.
Zahn-Experten beraten Versicherte
Das hat sich auch die AOK PLUS auf die Fahne geschrieben. Neben dem Engagement bei der Gruppenprophylaxe in Kitas und Schulen bietet die Gesundheitskasse seit mehreren Jahren auch einen kostenfreien zahnmedizinischen Beratungsdienst an. In Sachsen und Thüringen bringen vier Beratungszahnärzte Licht ins Dunkel – exklusiv für AOK-Versicherte. Sie erklären Behandlungstechniken, prüfen Heil- und Kostenpläne und beraten bei einer Kieferorthopädischen Behandlung. Zusätzlich wird es am 30. September einen digitalen Experten-Chat auf der Facebook-Seite der AOK PLUS geben.
Noch ein Tipp zum Schluss: Genau so lange, wie sie gerade diesen Text gelesen haben, sollten Sie auch ihre Zähne putzen – etwa drei Minuten! Das hätte auch dem Schleckerjörg von Anfang an gut getan.