Viel Leid und hohe Kosten

Es ist erschreckend: Im vergangenen Jahr mussten 84 Babys, die bei der AOK PLUS versichert sind, stationär behandelt werden, weil ihre Mütter während der Schwangerschaft drogenabhängig waren. Im Prinzip müssen diese Babys auf Entzug gesetzt werden – mit allen damit verbundenen Nebenwirkungen.
Sachsen: Immer mehr Babys kommen auf Crystal Meth zur Welt (Spiegel)

Im Durchschnitt haben 122 Crystal-Betroffene pro 100.000 Einwohner die Suchtberatung aufgesucht. | © Sächsische Landesstelle gegen die Suchtgefahren e. V
Die Kosten für die medizinische Behandlung Drogenabhängiger steigen kontinuierlich an. 18 Mio. Euro gab die AOK PLUS 2016 für die stationäre Behandlung von Erkrankungen aus, die durch illegale Drogen verursacht wurden. Für die ambulante Behandlung im Jahr zuvor waren es 5,8 Mio. Euro. Vor allem für Crystalabhängige müssen die Krankenkassen immer tiefer in die Taschen greifen. So ließen sich 2016 insgesamt 138 AOK-PLUS-Versicherte zwecks Entgiftung und Entzug stationär behandeln und verursachten hierfür Kosten von knapp 500.000 Euro. Hinzu kommen Ausgaben für die psychiatrische Behandlung (4,2 Mio Euro) und für die stationäre Rehabilitation (1,14 Mio Euro). Das heißt, allein Crystalabhängige verursachten Kosten in Höhe von rund 5,84 Mio Euro.
Warum verdammt, nehmen die Leute Drogen? Die sind doch nie eine Lösung. Also noch mehr Aufklärung in den Medien, noch mehr Projekte gegen Sucht in Schulen und Freizeiteinrichtungen? Ja! Und möglichst kreative!
Kreative Prävention
Auch die AOK PLUS setzt stark auf Prävention – vor allem bei Kindern und Jugendlichen. So unterstützt sie den Wettbewerb für rauchfreie Schulklassen „Be smart – don’t start“. In Dresden und Leipzig engagiert sie sich für das Projekt „Hart am Limit – HaLT“, das gegen das Komasaufen bei Kindern und Jugendlichen vorgeht. Im Jahr 2016 förderte die AOK PLUS im Erzgebirgskreis das kommunale Suchtpräventionsprogramm REVOLUTION TRAIN, in diesem Jahr unterstützt sie damit den Landkreis Saalfeld-Rudolstadt.
Wer bereits ein Drogenproblem hat oder Betroffene kennt, findet auf dem von der AOK PLUS geförderten onlinebasierten Selbsthilfeportal Breaking Meth Gelegenheit, sich anonym mit der Thematik Crystal Meth auseinanderzusetzen, mit anderen auszutauschen und professionelle Hilfe zu finden. Ziel ist, Menschen mit Methamphetamin-Erfahrung zu motivieren, ihren Konsum zu reduzieren oder einzustellen. Das Portal wird wissenschaftlich begleitet.
Crystal Meth ist auch ein Schwerpunktthema im Drogen- und Suchtbericht 2016