Wer ist eigentlich dieser Lotse?

Als Organisator Frank Vieweg den „Hack4Health“ im Intranet ankündigte und interessierten Kolleginnen und Kollegen anbot, Impulsvorträge und Pitches online mit zu verfolgen, war die Resonanz etwas unerwartet: Mehr als 200 Mitarbeitende der AOK PLUS wollten sich über Kundenfokussierung und Digitalisierung austauschen – zusätzlich zu den 120 „Hackern“, er schon eingeplant hatte.
Das war im Januar 2021, immer noch mitten in einer Pandemie. Doch das Gesundheitswesen steht nicht still und das Interesse und die Bereitschaft, zu gestalten, sind ungebrochen groß.
Das ist ein gutes Zeichen, denn es gibt viel zu tun. Die AOK PLUS versteht sich als Gesundheitspartner und ist nicht nur dann für ihre Kunden da, wenn es etwas zu heilen gibt. „Es gibt viele Frage zum Thema Gesundheit, die über unsere Leistungen hinausgehen“, sagte AOK PLUS-Vorstand Stefan Knupfer, als er den ersten virtuellen Hackathon der Gesundheitskasse eröffnet. „Unsere Aufgabe als Lotse ist, uns mit diesen Fragen zu befassen.“
Nicht nur die AOK PLUS steht vor Herausforderungen
Entsprechend vielfältig waren die Fragestellungen, die zum „Hack4Health“ eingereicht worden waren: Wie können kleine Unternehmen leichter den Einstieg ins betriebliche Gesundheitsmanagement finden? Wie können wir Ärzte und Therapeuten unterstützen, technische Hürden zu überwinden und digitale Services der AOK PLUS zu nutzen? Welche Angebote helfen Menschen in einer Langzeitarbeitsunfähigkeit weiter? Wie könnten pflegende Angehörige entlastet und durch den Informationsdschungel geleitet werden? Und: Wie sieht unser Selbstbild als Gesundheitslotse aus, welche Erwartungen haben Kunden und Partner, und wie können wir messen, ob die Wahrnehmungen zusammenpassen? Und weil die Herausforderungen nicht nur die AOK PLUS, sondern auch Kunden und Partner betreffen, waren Dutzende Ärzte und Therapeuten, Pflegeexperten, Versicherte und Unternehmer zum Mittüfteln eingeladen.
Für Halina Seidel und ihre Mitstreiter stimmte die Chemie sofort: „Wir haben uns riesig gefreut, nicht nur mit Experten aus unserem Haus, sondern auch mit Kunden und externen Partnern über wichtige Fragen diskutieren zu können: Wann wird die AOK PLUS als Gesundheitslotse wahrgenommen? Welche konkreten Eigenschaften sind daran geknüpft? Wo und wie können wir noch besser werden?“ Dass sie nicht im selben Raum sein konnten, war keine Hürde: „Wir haben im wahrsten Sinne des Wortes auf Augenhöhe zusammengearbeitet.“ Mit ihrem „Gesundheitslotsen-Score“, der zeigt, wie stark Kunden die AOK PLUS als Gesundheitslotse wahrnehmen, räumten sie am Ende beim Voting der Zuschauer im Livestream einen der Hauptpreise ab.
Ein gelungenes Experiment
Die Auszeichnung für den größten Nutzen für Kunden ging an das Team, welches an „Beratungsstandards zur Erhöhung der Eigenkompetenz“ gearbeitet hatte. Ziel war, Versicherte, die wegen unspezifischer Rückenschmerzen zum Arzt gehen, zuerst individuell durch einen Therapeuten zu beraten. Ebenfalls ausgezeichnet wurde das Team, das eine Online-Plattform entwarf, um kleinen Unternehmen im betrieblichen Gesundheitsmanagement zu unterstützen. Vermutlich auch wegen des schönen Namens „DiGekKU“ (Digitale Gesundheitskompetenz für kleine Unternehmen) gab’s den Preis in der Kategorie „Kreativität“.
Als die Preise vergeben und die Verabschiedungen im Livestream verklungen waren, telefonierte und mailte ich mit den Organisatoren und einigen der Teilnehmer. Alle waren platt, aber glücklich. Marko Schäfer, Programmleiter Digitale Transformation, formulierte es diplomatisch: „Es war ein gelungenes Experiment.“ Was sich für die Zuschauer inspirierend und leicht wirkte, war hinter den Kulissen mit viel Können und Leidenschaft auf die Beine gestellt worden. Doch der Aufwand hat sich gelohnt, denn: „Ich halte so einen Austausch in verschiedenen Formaten für eine der wichtigsten Kompetenzen unseres Gesundheitslotsen“, so Schäfer.